8:45 Uhr
Die Zeit ist reif für ein digitales Symposium für den Holzbau und danke den „Machern“, die mit viel Esprit, Mut und Kompetenz dieses digitale Holzbau Symposium auf die Beine gestellt haben. Die holzbau austria hat sich gerne als Kooperationspartner ins Team gesellt. Fix ist jedenfalls, dass die Holzbauarchitektur seit Jahren mit großem Erfolg kreuz und quer durch die Welt walzt.
Fix ist, dass die zukunftsfähigste Formel für die Bauwirtschaft „Architektur + Handwerk + Ökologie“ lautet und damit direkt zum Holzbau führt. Fix ist auch, dass Klimaschutz + Regionalität wiederum zu mehr Holzbau führen.
Also lasst uns die Kräfte bündeln, in den Organisationen, in den Firmen und vor allem auch in der Bildung. Wechseln wir rüber in die digitale Welt. Vergessen wir aber bitte nie den unschlagbaren Wert persönlicher Begegnungen. Wir wünschen den „Machern“ und allen Teilnehmer*innen eine begeisternde Erfahrung beim ersten digitalen Holzbau Symposium im DACH-Raum.
9 bis 10 Uhr
Bestehend aus den Kapiteln Nutzungsanleitung, Leistungsbeschreibung Holzbau, Normen und Recht, Arbeitssicherheit und Bauprodukte sowie einer umfassender Sammlung wertvoller Links zu brauchbaren Holzbauseiten (z.B. Übersetzer von Fachbegriffen in 4 Sprachen, Katalog dataholz, Auskunftsplattform infoholz u.v.a.)
Im Detail wird die Anwendung der Nutzungsanleitung und der Baustellenevaluierung vorgeführt.
10:15 bis 11:15 Uhr
Der moderne Holzbau zeichnet sich durch die Produktion von Bauelementen in der Werkstatt mit hohem Vorfertigungsgrad aus. Die traditionellen Bauweisen, die sich vor allem auf die Vor-Ort-Produktion konzentrieren, prägen seit Jahrzehnten den Rahmen der Organisation des Projektablaufs und der Gesetzgebung.
Die heute übliche Projektorganisation mit den separierten Einzelschritten Planung, Ausschreibung, Produktion und Montage stellt eine große Erschwernis für den Planungs- und Bauablauf beim vorgefertigten Holzbau dar.
Vor dem Hintergrund innovativer Planungsprozesse und Kooperationsmodelle wurden im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts leanWOOD (TU München, Professur für Entwerfen und Holzbau, Prof. Hermann Kaufmann) Organisations- und Prozessmodelle für den vorgefertigten Holzbau entwickelt, die einen störungsfreien Projektablauf gewährleisten.
Die Ergebnisse werden im Rahmen des Vortrags vertiefend erläutert. Gleichzeitig erfolgt ein Ausblick auf das neue Forschungsprojekt BIMwood dessen Ziel die Entwicklung der Wertschöpfungskette Planen und Bauen mit Holz vor dem Hintergrund der digitalen Transformation ist.
11:30 bis 12:30 Uhr
Um unabhängig von Witterungseinflüssen auf der Baustelle zu werden ist es unser Ziel, so viele Elemente wie möglich vorzufertigen und diese auf der Baustelle mit entsprechenden Verbindungstechniken zusammen zu fügen. Wir verwenden dabei für die jeweilige Aufgabe das beste Material, eine Kombination von Holz, Holzbetonverbund, Stahlbeton oder Stahl ist dabei selbstverständlich. Dazu halten wir auch unsere Partnerunternehmen an. Unter kontrollierten Produktionsverhältnissen schaffen wir es, optimale Qualität, in hoher Geschwindigkeit, zu einem Fixpreis zu erzielen. Unsere Arbeit vor Ort betrachten wir als „MONTAGEBAUSTELLEN“ in klimaneutraler Ausführung. Digitalisierung, Automatisierung und Vorfertigung sind dafür wesentliche Grundvoraussetzungen.
12:45 bis 13:45 Uhr
Im Renn-Zirkus zählt bekanntermaßen jede Sekunde; doch nicht nur die Fahrzeuge sind bis zur letzten Schraube auf Höchstleistung getuned, sondern auch die mobilen, schnell montierbaren Holzhäuser der Red Bull Energy Station.
Der Vortrag beschreibt den spannenden und dynamischen Entwicklungsprozess von den ersten Skizzen, über die Entwicklung des Tragsystems, hin zum Schnellbausatz mit ausgeklügeltem Logistikkonzepts. Nicht nur der Aufbau erfolgt in rekordverdächtiger Zeit, auch die Planung und Entwicklung des auf den speziellen Einsatzbereich zugeschnittenen Bausystems stand unter enormen Zeitdruck. Die Entwicklung und Umsetzung der mobilen, schnell montierbaren Holzhäuser war und ist eine große Herausforderung an die Planung, die Konstruktion und Umsetzung und nur mit einem von Anfang bestehenden gut eingespieltem Team und einem integrativen Planungsansatz möglich; der BIM Gedanke gelebt und umgesetzt.
14 bis 15 Uhr
Selbstbohrende Vollgewindeschrauben stellen für den Holzbau einen bedeutenden Fortschritt dar, welcher auch die Verstärkung von Holzbauteilen umfasst.
Im Vortrag werden sowohl gängige als auch neue Möglichkeiten der Verstärkung von Holzbauteilen mit selbstbohrenden Vollgewindeschrauben dargelegt. Für die nächste Generation des Eurocode 5 wurden Verstärkungen als vorrangig eingestuft.
Im Vortrag werden die Inhalte und Hintergründe zu dem hierfür entworfenen Normabschnitt dargelegt.
15:15 bis 16:15
Den gerade in den Großstädten zunehmenden Druck auf den Wohnungsmarkt muss man mittlerweile als Wohnungsnot benennen.
Der moderne Holzbau in der Stadt ist durchaus als Ausdruck einer gesellschaftlich determinierten Notwendigkeit zu verstehen: Wir reagieren mit architektonisch- ingenieurtechnisch neuen Lösungsansätzen auf den dramatischen klimatischen Imperativ.
Es gibt einen riesigen Veränderungsdruck im Neubaubereich, dem keinesfalls mit immer dickeren Dämmschichten aus geschäumtem Heizöl zu begegnen ist! Wenn wir stattdessen den nachwachsenden Baustoff Holz klug in den Primärkonstruktionen der Wohn- und Gewerbebauten einsetzen, können wir zumindest im Baugewerbe den Anteil der grauen Energie erheblich senken.
Es steht außer Frage, dass der aktuelle Holzbau in den DACH-Ländern ingenieur- und fertigungstechnisch allen anstehenden Bauaufgaben gewachsen ist und dass der konsequente Einsatz des Werkstoffes Holz einen wesentlichen Beitrag zum ressourcenschonenden Bauen liefern kann.
16:30 bis 17:30 Uhr
Warum fordern und stärken aktuelle Normen und Richtlinien wie DIN 4108-3, ÖNORM 8810-2 oder WTA-Merkblatt 6-8 vermehrt hygrothermische Simulation anstelle der bisher häufig verwendeten Glaserberechnungen? Glaser hat sich zwar in Teilbereichen gut bewährt, bietet aber wenig Möglichkeiten, das Trocknungspotential von Bauteilen wirklich auszuschöpfen, diffusionsoffene Bauweisen zu optimieren oder das Verhalten innovativer oder variabler Materialien adäquat zu berücksichtigen. Gerade bei nachhaltigen Bauweisen aus Holz gewinnt der Feuchteschutz eine Bedeutung, der das Glaserverfahren nicht mehr gerecht werden kann. Der Umgang mit den hygrothermischen Simulationsverfahren ist im Vergleich zu Glaser sicher herausfordernd, bietet aber ungleich bessere Möglichkeiten, klima- und nutzungsspezifisch dauerhafte und fehlertolerante Bauteile zu entwickeln, zu überprüfen oder auch im Nachgang Schäden zu analysieren.