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BauForum: Die Bau-Zukunft ist digital

Künstliche Intelligenz, Internet of things, Software as a Service – Schlagworte, die man vor einigen Jahren in der IT-Branche belassen hat. Doch die Zeiten ändern sich rasant. Die Digitalisierung ist in der Bauwirtschaft angekommen und fordert Unternehmer und Arbeitnehmer gleichermaßen.

Wenig überraschend, dass sich das mittlerweile 3. BauForum am 14. November in Villach dem Thema “Faszination Bauen in der Zukunft” widmete. Eingebettet in den Rahmen des Innovationskongress (der auch schon an den beiden Tagen davor stattfand), bewiesen die Vorträge der Experten: die Technologisierung im Bauwesen ist keine Frage des Wollens mehr – sondern eine Frage der wirtschaftlichen Überlebens.

 

bauinformation.com beim BauForum: Information heißt Vorsprung

Auch wir durften mit einer Präsentation von bauinformation.com Teil des Großen und Ganzen sein. Dank der Einladung von FH-Prof. Dr. Walter Schneider. Er ist Initiator des „BauForum“, Studienbereichsleiter Ingenieurwesen der Fachhochschule Kärnten und unser ideeller Partner und Unterstützer der ersten Stunde. Ihm ist es zu verdanken, dass wir vor über 500 Gästen beweisen durften, dass wer “mehr Erfolg” will, “mehr Information” braucht.

Auch die restlichen Vorträge zeigten: Ohne Weiterbildung geht nichts mehr. Gut, dass das Ziel von bauinformation.com eine stressfreie Weiterbildung ist – ohne Kosten und unabhängig vom Aufenthaltsort.

 

Wo bauen, wenn kein Platz mehr ist?

Martin Murphy – Partner bei Störmer Murphy and Partners

©Innovationskongress – Knauder-Fotografie

Denn wer weiß schon, wie lange man künftig für eine Anreise benötigt? Großstädte platzen aus allen Nähten. Nicht nur Wien wird bis 2030 die 2 Millionen Einwohner-Marke knacken. Folglich ziehen immer mehr Menschen ins städtische Umland. Auch in Deutschland wird der Wohnraum in Städten immer knapper, die bislang wenig beachteten Gegenden boomen. Diesem Thema widmete sich der Vortrag von Martin Murphy. Partner bei Störmer Murphy and Partners. „Stadtentwicklung in Hamburg – mehr Wohnungen bauen, aber wo?“ fragte der gebürtige Brite, der seit 25 Jahren in Deutschland lebt. Die Antwort: auch B-Lagen müssen zu begehrten Wohngegenden ausgebaut werden. Keine zeitgenössische Effekthascherei ist gefragt, sondern solide, durchdachte Städteplanung, die ein reibungsloses Zusammenleben garantieren kann.

 

Neue Welt, neue Denkweise – vor allem beim Bauen

Kåre Stokholm Poulsgaard – Head of Innovation bei GXN

©Innovationskongress – Knauder-Fotografie

Doch ganz ohne Reibung geht es eben doch nicht. Alles um uns wird schneller, die Dinge verändern sich, die Digitalisierung schreitet voran und stellt unsere Gesellschaft auf den Kopf. Jeder spricht über Voice Assistenten und 5G. Doch was ist mit unsere Wohnkultur? Denn auch Bau- und Wohnverhalten verändern sich. Wie die Architektur Forschung und Experimente in ihre Praxis einbeziehen kann, erörterte Kåre Poulsgaard. In seinem Vortrag “Fit for life: Designing buildings for a changing planet” wurde es visionär. Der Innovationschef von 3XN Architects und GXN Innovation versuchte aufzuzeigen, wie Architektur einen wesentlichen Teil zur Verbesserung unseres Lebens auf diesem Planeten beitragen wird.

 

“Material und Prozess – wie bauen wir morgen?“

Thorsten Helbig – Gründungspartner von Knippers Helbig Advanced Engineering

©Innovationskongress – Knauder-Fotografie

Architektur braucht aber auch Bausubstanz. Wie diese in den kommenden Jahren aussehen wird, erklärte Thorsten Helbig. Für ihn liegt die Lösung in der Verzahnung von klassischen Bauwesen mit der Forschung im Ingenieurswesen. Innovationen können nur durch Kooperation gelingen. Helbig selbst arbeitet mit seinem Team an der Schnittstelle zwischen Architektur, Ingenieurswesen und spezialisierter Fertigung. Er ist Gründungspartner von Knippers Helbig Advanced Engineering, einem Ingenieurbüro für Tragwerks- und Fassadenplanung mit Büros in Stuttgart, Berlin und New York. Außerdem Associate Professor an der Irwin S. Chanin School of Architecture in New York.

 

Das selbstdenkende Haus: „BIM meets Smart Building“

Lisa Koller – F. Hoffmann-La Roche Ltd Head Asset- & Digital Real Estate Management

©Innovationskongress – Knauder-Fotografie

Wenn wir darüber sprechen, dass digitale Assistenten unser Alltagsleben meistern werden, müssen wir freilich fragen: Was werden – in Kombination mit künstlicher Intelligenz – unsere Häuser und Wohnungen künftig alles machen? Lisa Koller zeichnete dazu ein spannendes Szenario. Die Leiterin Asset- und Digital Real Estate Management für F. Hoffmann-La Roche AG, zeigte eine Vision in der es um digitale Gebäudemodelle ging, die durch Einsatz intelligenter Sensorik unser Leben gehörig verändern können.

 

Chefgespräch: Die Ausbildung der Zukunft

©Innovationskongress – Knauder-Fotografie

Nicht nur die Technologie wird besser – auch wir müssen uns weiterbilden. Wie wird das Ausbildungsmodell der Zukunft aussehen? Werden Menschen überhaupt noch Ziegel in Händen halten oder nur noch Roboter betreuen?

Was es braucht, um für die Zukunft gewappnet zu sein und auf welche Ausbildungen man im Bausektor setzen sollte, diskutierte eine hochkarätige Expertenrunde:

·  Peter Krammer, Vorstand STRABAG SE

·  Josef Pein, Vorstand PORR AG

·  Karl Weidlinger, CEO der Swietelsky Baugesellschaft mbH

·  Anton Rieder, Innungsmeister, Landesinnung Bau Tirol

·  Barbara Frediani-Gasser, Vizepräsidentin, Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten

 

Spannende Fragen und Antworten tauchten im Anschluss im Gespräch mit Peter Krammer auf. Der Chef der Strabag hob die Bedeutung der HTL hervor. Mit einer HTL-Matura habe man in der Baubranche schon bessere Chancen. Aber: “Ein Studium zahlt sich immer aus.” Man könne als AHS-Maturant genauso ein technisches Studium absolvieren. Was man machen müsse um Führungskraft zu werden, wollte Moderatorin Ute Pichler wissen: “Das wichtigste sind Engagement, Ehrgeiz und Liebe zu dem was man tut.” Weiterbildung sei ein elementarer Bestandteil, so Krammer. Allerdings, und das räumte er offen ein: Das Glück spiele eine entscheidende Rolle. Zur richtigen Zeit müsse man am richtigen Ort sein und die richtige Chance erhalten – und überhaupt viel Geduld mitbringen. Den sozialen Medien spricht Krammer eine ganz wichtige Rolle zu. Vor allem in der Ausbildung der MitarbeiterInnen. Man setze bereits auf Tutorial-Videos, die von den eigenen Mitarbeitern aufgenommen und allen zur Verfügung gestellt werden würden. Denn das entspreche dem Zeitgeist. Und sagte mit einem Augenzwinkern: “Man schaut sich ein Video an und weiß wie es geht.”

 

“Management von Infrastrukturprojekten in der digitalisierten Welt“

Heinz Ehrbar – Leiter Management Großprojekte bei der Deutschen Bahn Netz AG, Leiter des Kompetenzzentrums Großprojekte 4.0 an der ETH Zürich

©Innovationskongress – Knauder-Fotografie

Die Deutsche Bahn will bis 2020 alle neuen Projekte mit “Building Information Modeling” planen. Wie das funktionieren kann besprach Heinz Ehrbar. Er ist Leiter Management Großprojekte bei der Deutschen Bahn Netz AG in Frankfurt. Nebenbei ist er seit Mitte 2017 Leiter des Kompetenzzentrums Großprojekte 4.0 an der ETH Zürich. Sein Ausblick: Damit BIM funktioniert müssen Modelle der partnerschaftlichen Projektabwicklung implementiert werden.

 

Vom Mond auf die Baustelle: Ist Baumanagement Rocket Science?

Frank Lulei – Direktion Digitalisierung STRABAG AG

©Innovationskongress – Knauder-Fotografie

Was hat die Mondlandung mit einer Baustelle zu tun. Viel, wenn es nach Frank Lulei geht. Ihm Zufolge ist das Baumanagement eine wortwörtliche Rocket Science – wenn man sich von eben dieser inspirieren lässt. In seinem Vortrag ging der Physiker und Bauingenieur darauf ein, was man von der Mondlandung in Sachen Planung lernen kann. Passend zum 50 Jahre-Jubiläum der Mondlandung zeigte er auf was es ankommt, wenn man ein Riesenprojekt plant, koordiniert und organisiert. Lulei ist seit 2010 bei der Strabag und betreute das Project- und Contract-Management u.a. in Nigeria, Bulgarien, Indien, Israel und England. 2018 trat er der neugegründeten Abteilung Digitalisierung bei. Sein Fokus: das Zusammenspiel von Organisation, Digitalisie­rung und Verträgen.